Martin Winkes

Erwachen

Er ist seines Lebens müde.

Er, der Mensch ohne Gesicht, schließt seine Augen und fängt an zu träumen.
Sein Traum führt ihn in ödes Land: eine Wüste. In dieser Wüste sieht er Millionen von Menschen.
So etwas hat der Träumer noch nie zu sehen bekommen, noch nicht einmal im Fernsehen.

Die Menschen sind schlecht bekleidet, wie Lumpen hängen Kleidungsfetzen an ihnen herunter. Abgemagert und schwach sind sie, zu schwach, um sich gegenseitig zu stützen. Sie sind am Ende.

Dann, plötzlich, taucht eine Gestalt auf, wie eine Fatamorgana. Man merkt, diese Figur gehört hier nicht hin.
Fett ist sie, ja überfressen. Die Umrisse eines gewaltigen Bauches sind unter dem seidenen Anzug zu erkennen.

Die Gesichter der Hungernden verziehen sich, schreien die Erscheinung an: Warum ?

Die Gestalt kommt immer näher, ist immer klarer zu erkennen. Schreiend wacht der Träumer auf:

Er hat sich gesehen.

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